(MH) Die Urkunde von 1074 für Worms von König Heinrich IV. ist die älteste erhaltene deutsche Königs-Urkunde für die Einwohner einer Stadt. Sie ist auf den 18. Januar 1074 datiert und wird als ältestes Zeugnis entstehender kommunaler Selbstverwaltung gewertet. 
Der Chronist Lampert von Hersfeld berichtet, dass zur Zeit des Sachsenkrieges die Zahl der Gegner König Heinrichs IV. weitergewachsen und die Wahl eines Gegenkönigs geplant war.
Als einzige Stadt stellte sich Worms auf seine Seite und gewährte ihm Schutz und Hilfe. Dies geschah vermutlich mit dem Einverständnis aller Wormser, also auch der Juden, da sie in der Urkunde namentlich genannt werden. Als Dank für die Hilfe verlieh Heinrich IV. Zollfreiheit für „Juden und andere Wormser“. Damit sollte gezeigt werden, dass Treue sich lohnt und die Wormser Vorbild sein sollen für andere Städte.

Dieses Ereignis nimmt der Briefmarkensammlerverein Worms e.V. zum Anlass, sich in einer Ausstellung mit den Ereignissen des Jahres 1074 zu beschäftigen. Die Ausstellung ist im Rahmen der Wormser Kulturnacht am 15. Juni von 18 bis 22 Uhr im WORMSER Theater, Rathenaustr. 11, zu sehen.  Passend zur Ausstellung legt der Verein zwei Marken individuell auf, die die Urkunde und die Übergabe zeigen. Die Post ist an diesem Abend mit einem Phila-Event-Team vor Ort und hat einen passenden Sonderstempel mit dabei. Nach der Kulturnacht ist die Ausstellung tagsüber bis 31. Juni in den Theaterfenstern zu sehen.

Informationen zu den Marken beim BSV Worms e.V., Höhlchenstr. 27, 67551 Worms, Tel. 06241/36641. E-Mail: briefmarken-worms(at)t-online.de